Wie lassen sich Requirements bis zur Umsetzung im Entwicklungsteam am besten managen? Viele Entwicklungsteams, die agil arbeiten, nutzen ein Kanban Board, um User Stories durch den Entwicklungsprozess zu tracken. Häufig ist der Prozess der User Story Erstellung und der enthaltenen Requirements unstrukturiert, bis zu dem Zeitpunkt, dass ein Scrum Team anfängt daran zu arbeiten.
Für das Verwalten von Anforderungen und User Stories die noch nicht in der Entwicklung sind, lässt sich die Kanban Methode verwenden, mit der das Product Owner Team oder Anforderungsteam arbeiten kann. Kanban grenzt sich hierbei wie folgt ab:
„With Kanban, you can manage work. It is a method to manage all types of professional services, also referred to as knowledge work.“[1]
Um die Arbeit und den Arbeitsfluss darzustellen und transparent zu machen, werden Kanban Boards verwendet. Der offizielle Kanban Guide definiert hierzu folgendes:
“Kanban boards are the most common means of visualizing a Kanban system. Common to all boards is pulling work from left to right through the board: on the left, new work items enter the board. When they exit on the right, value is delivered to customers.”[2]
Folgende Grafik zeigt ein Beispiel eines Kanban Boards, wie man mehr Transparenz in den Erstellungsprozess von Requirements bringen kann. Das hier gewählte Beispiel stammt von einem Requirementsteam das User Stories für das Backlog eines IT-Entwicklungsteams erzeugt.

Die Grafik stellt ein Kanban Board dar und visualisiert den Fertigstellungsgrad von Requirements. Das Kanban Board enthält vier Spalten, Open, In Progress, Ready for Refinement, Ready for Implementation. Die Spalte Open enthält alle möglichen, noch nicht qualifizierten Requirements oder auch Ideen. In der Spalte In Progress sind Elemente enthalten, die gerade spezifiziert bzw. erarbeitet werden. Ready for Refinement, enthält Elemente die mit dem Entwicklungsteam besprochen werden müssen, z.B. für eine erste Aufwandschätzung, um technische Details zu ergänzen oder fachliche Unklarheiten auszuräumen. Die Spalte Ready for Implementation ist quasi das Backlog[3] des Entwicklungsteams, aus dem Elemente für die Entwicklungsarbeit entnommen werden können. Die Elemente sind in den jeweiligen Spalten von wichtig (ganz oben) bis unwichtig (ganz unten) sortiert, sodass sich durch die Reihenfolge eine Priorität ergibt. Hierdurch ist den beteiligten Teammitgliedern klar, an welchem Thema als Nächstes gearbeitet werden kann. Die Spalte In Progress enthält zusätzlich ein Work in Progress Limit (WIP-Limit), wodurch sich die angefangene Arbeit begrenzen lässt. Dies ist optional, kann aber angewendet werden, wenn der Erstellungsprozess der Anforderungen lange Durchlaufzeiten hat und viele unfertige Elemente entstehen.
Das obige Beispiel ist eins von vielen, wie man mithilfe von Kanban mehr Transparenz und Struktur in den Erstellungsprozess von Wissensarbeit bringen kann. Der Kanban Prozess in ihrem konkreten Anwendungsfall kann aber muss nicht so aussehen, wie in dem hier gewählten Beispiel. Andere Anwendungsfälle, in denen ich mit Kanban Boards gearbeitet habe, sind:
- Releasemanagement
- Marketing Campaign Management
- Defect/Quality Management
- Requirements Qualifizierung für eine Analytics Plattform
[1] Vgl. https://www.scrum.org/resources/what-is-a-product-backlog
[2] Vgl. The official Guide to the Kanban Method, https://kanban.university/wp-content/uploads/2021/03/The-Official-Kanban-Guide_A4.pdf, S. 12
[3] Vgl. The official Guide to the Kanban Method, https://kanban.university/wp-content/uploads/2021/03/The-Official-Kanban-Guide_A4.pdf, S. 3
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